22. Dezember 2021 Thema: Blog Von Sebastian Rötzer
Wenn ich mitteile, dass ich Bürgermeister werden will, ist die Reaktion oftmals: „Willst Du Dir das wirklich antun?“ Meine Antwort lautet immer: „Oh ja, denn ich werde es lieben!“
Als Bürgermeister oder auch als Gemeinderat wird man/frau direkt vom Volk gewählt. Das ist die stärkste Legitimation für politisches Handeln, die es in einer Demokratie geben kann.
Hauptaufgabe des Bürgermeisters oder der Bürgermeisterin ist es, die Gemeindeverwaltung zu führen und die Entwicklung der Gemeinde voranzutreiben. Das sind mitunter gewaltige Aufgaben. Es geht um die Dinge vor Ort, die man sehr oft sehr direkt beeinflussen kann. Damit wirkt sich die Kommunalpolitik unmittelbar für die Bürgerinnen und Bürger ihrer Gemeinde aus.
Viele Interessen überschneiden sich auf dem Schreibtisch des Bürgermeisters, manche kann man ausgleichen, andere laufen gegeneinander. „Jedem Recht getan ist eine Kunst, die niemand kann“, wohl wahr. Zugleich besteht oftmals der Anspruch aus der Bürgerschaft, dass die Gemeindevertreterinnen und -vertreter zu allen Fragestellungen quasi rund um die Uhr ansprechbar sind. Die Balance zwischen Amt, Privatleben und Familie muss immer wieder neu austariert werden.
Und trotzdem, oder gerade deshalb, halte ich das Abenteuer Kommunalpolitik für erstrebens- und lohnenswert. In meiner Zeit als Gemeinderat habe ich unglaublich viel gelernt. Haushaltsrecht, Baurecht, Umweltschutz, Kinderbetreuung, Mobilfunk, Windkraft … – die Themenvielfalt ist unerschöpflich. Und der direkte Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern, das Zuhören, Probleme lösen oder Projekte vorantreiben – genau das macht das Amt des Bürgermeisters für mich so erstrebenswert.